Airsurance | Kurzzeitvermietung richtig absichern

Experteninterview mit Florian Ehrlich

Versicherungen für Ferienwohnung und Ferienhaus - Florian Ehrlich

Florian Ehrlich 

Florian Ehrlich ist ein Finanzberater, der sich auf Risikomanagement für Kurzzeitvermietungen wie Airbnb spezialisiert hat. Mit über 10 Jahren Erfahrung bietet er maßgeschneiderte Versicherungs- und Finanzlösungen an, um Vermietern zu helfen, ihre Immobilien optimal abzusichern und effizient zu skalieren.

Moin Florian, wir kennen uns jetzt schon eine Weile. Ich habe dich damals über deine Facebook Vermieter-Gruppe kennengelernt. Bevor wir mit dem Interview beginnen, möchtest du dich unseren Lesern kurz vorstellen?

Florian Ehrlich: Ja, vielen lieben Dank.

Mein Name ist Florian. Ich bin 29 Jahre jung, leidenschaftlicher Versicherungsmakler und Kurzzeitvermieter und komme aus dem schönen Mainz in Rheinland-Pfalz und habe seit einigen Jahren eine Leidenschaft für die Kurzzeitvermietung und eben auch für das Versicherungsgeschäft, ohne da jetzt tiefer einsteigen zu wollen, das kurz zu mir.

Ich freue mich auf das Interview.

Wir werden gleich über Versicherungen und Risikomanagement in der Kurzzeitvermietung sprechen, aber vorher verrate mir bitte ein Geheimnis: Wie hast du es geschafft, eine Facebook-Gruppe mit fast 7.000 Vermietern aufzubauen?

Ich glaube, ein Geheimnis in dem Sinne gibt es eigentlich nicht. Es war vielmehr der Gedanke, dass ich perspektivisch in der Kurzzeitvermietung weiter wachsen möchte.

Wir betreiben ein Ferienhaus in Österreich und planen, dieses bis 2025 weiter auszubauen.

Daher habe ich für mich entschieden, dass die klassische Akquise – also Vermieter über ImmoScout anschreiben, anrufen und zu Besichtigungen gehen – nicht der Weg ist, den ich gehen möchte. Stattdessen erschien es mir weitaus klüger, eine Facebook-Gruppe zu etablieren, in der sich potenzielle Kurzzeitvermieter befinden, die regelmäßig neue Objekte anbieten. Es gibt auch immer wieder Menschen, die sagen: ‘Ich habe eine Immobilie, möchte sie aber nicht selbst in die Kurzzeitvermietung geben.’ Das war einer der zentralen Ansätze.

Ein weiterer Gedanke war, dass ich eine Dienstleistung anbiete, die für jeden Kurzzeitvermieter von großer Relevanz und, ehrlich gesagt, unerlässlich ist.

So sammle ich meine Kunden in meiner Facebook-Gruppe (🇩🇪 Kurzzeitvermietung Deutschland), zusammen mit vielen Interessenten und potenziellen zukünftigen Kunden.

Mir ist es wichtig, den Mehrwert und die Kontakte, die ich bereits habe, durch die Community weiterzugeben. Gleichzeitig möchte ich eine Plattform bieten, auf der sich Kurzzeitvermieter austauschen, informieren und Inspirationen erhalten können. Daher biete ich auch regelmäßig Live-Calls zu verschiedenen Themen an.

Das alles ergänzt die Angebote auf anderen Plattformen wie Skool und WhatsApp-Gruppen.

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Florian, du hast dich auf die Absicherung von Airbnb-Hosts bzw. Kurzzeitvermietung spezialisiert.

Was hat dich dazu motiviert, diesen Bereich zu erschließen?

Im Wesentlichen gibt es zwei entscheidende Aspekte.

Erstens bin ich seit 2018 selbst in der Kurzzeitvermietung aktiv und betreibe ein Ferienhaus in Österreich.

2019 habe ich auf einem Event für digitale Nomaden in Berlin Calvin kennengelernt. Zu dieser Zeit haben wir beide den Kurs von Bastian Barami erworben und intensiv durchgearbeitet.

Da ich mich bereits seit etwa 2014 intensiv mit Versicherungen, Finanzen und Investitionen beschäftige – drei Bereiche, die für mich untrennbar miteinander verbunden sind – war es nur naheliegend, dass ich mich auch mit der Frage nach Versicherungen in der Kurzzeitvermietung auseinandersetze.

Calvin trat dann auf mich zu und fragte: “Welche Versicherung brauche ich eigentlich für Kurzzeitvermietungen?”

Als wir 2018 und 2019 anfingen, stellten wir schnell fest, dass Versicherungsanbieter kaum Erfahrung mit dem Thema Kurzzeitvermietung hatten. Viele hatten davon schlichtweg noch nie gehört.

Heute gibt es einige Kollegen – oder vielleicht besser gesagt Mitbewerber – die diesen Markt für sich entdeckt haben und sich darin verstärkt engagieren. Doch damals sah die Situation anders aus: Es gab niemanden, der dieses Thema umfassend und fundiert abdeckte.

Für mich war es daher nur logisch, in diesem Bereich aktiv zu werden. Nicht nur, weil es eine offensichtliche Marktlücke gab, sondern auch, weil ich den direkten Austausch mit meinen Kunden sehr schätze. Die Zusammenarbeit mit dieser Zielgruppe empfand ich immer als bereichernd – es geht nicht nur um den Abschluss einer Versicherung, sondern um den Aufbau einer langfristigen, wertvollen Beziehung, die den Kunden echten Mehrwert bietet.

Zusammengefasst: Ich erkannte in der Kurzzeitvermietung eine aufstrebende Branche mit einer spannenden Zielgruppe, die bis dahin niemand richtig betreute.

Diese Herausforderung und das Potenzial haben mich von Anfang an begeistert und motiviert, diesen Bereich zu meinem Steckenpferd zu machen.

die richtige Versicherung finden für Feriewohnung und Ferienhaus

Welche sind die größten Risiken, denen Vermieter von Ferienimmobilien ausgesetzt sind, und wie lassen sich diese durch geeignete Versicherungen minimieren?

Die Herangehensweise ist recht klar strukturiert. Ein wesentliches Risiko besteht darin, dass ein Gast in der Unterkunft zu Schaden kommt.

Sei es, dass er eine Stufe übersieht, in der Badewanne ausrutscht – möglicherweise aufgrund einer von der Reinigungskraft hinterlassenen Seifenlache – oder dass ein Bild von der Wand fällt, das nicht ausreichend gesichert war. In all diesen Fällen besteht das Risiko, dass der Gast verletzt wird.

Wie lassen sich solche Risiken absichern?

Zum einen über die Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht, wenn man Eigentümer der Immobilie ist, und zum anderen durch eine Betriebshaftpflichtversicherung, wenn man als Verwalter oder Betreiber tätig ist.

Diese Versicherungen schützen vor Schadenersatzforderungen, die der Gast geltend machen könnte.

Wichtig ist, dass auch ein Eigentümer zusätzlich eine Betriebshaftpflichtversicherung abschließen kann, obwohl die Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht bereits eine solide Absicherung darstellt.

Ein weiterer oft übersehener Aspekt betrifft Mietsachschäden. Sollte ein Gast die Immobilie erheblich beschädigen – sei es durch mutwilligen Vandalismus oder fahrlässiges Verhalten – handelt es sich weniger um einen klassischen Mietsachschaden, sondern um vorsätzliche Sachbeschädigung oder Vandalismus.

Solche Schäden werden durch die Inhaltsversicherung abgedeckt, insbesondere durch Premiumtarife, die auch höhere Risiken abdecken.

Natürlich gibt es auch klassische Mietsachschäden, wenn ein Gast etwa eine Couch verrückt und dabei den Bodenbelag beschädigt oder durch fahrlässiges Verhalten einen Brandschaden verursacht – zum Beispiel, indem er eine Shisha auf dem Wohnzimmertisch anzündet und die heiße Kohle auf das Mobiliar fällt. Idealerweise würden solche Schäden durch die Haftpflichtversicherung des Gastes gedeckt. Doch nicht jeder Gast, insbesondere aus Regionen wie Südostasien oder den USA, ist mit dem Konzept der Haftpflichtversicherung – “Private Liability Insurance” – vertraut.

In solchen Fällen besteht das Risiko, dass der Gast nach dem Schaden einfach abreist, ohne zur Rechenschaft gezogen zu werden.

Hier greift wiederum die Betriebshaftpflicht, die einen Teil dieser Schäden abdeckt.

Weitere Schadensfälle, wie ein Wasserrohrbruch oder eine verstopfte Dusche, etwa durch Haare des Gastes, fallen in den Bereich der Inhaltsversicherung.

Diese beiden Versicherungen – Betriebshaftpflicht und Inhaltsversicherung – sind daher von entscheidender Bedeutung.

Darüber hinaus lassen sich durch klar formulierte Hausregeln viele Risiken minimieren. Diese bieten die Möglichkeit, im Schadensfall etwaige Zusatzkosten den Gästen in Rechnung zu stellen, sofern die Regeln transparent kommuniziert und konsequent durchgesetzt werden.

In Deutschland unterscheidet der Gesetzgeber grundsätzlich zwischen privater und gewerblicher Vermietung. Welche Unterschiede ergeben sich in Bezug auf Versicherungen, wenn man gewerblich oder privat vermietet?

Im Wesentlichen gilt: 

Sobald man eine Kurzzeitvermietung betreibt, wird dies immer als gewerbliche Tätigkeit eingestuft. Eine private Vermietung liegt lediglich bei langfristigen Mietverhältnissen vor. Hier gibt es verschiedene gesetzliche Schwellenwerte.

Selbst wenn man steuerlich im Rahmen der Vermietung und Verpachtung agiert und sich als Verwalter des privaten Vermögens aufstellt, betrachtet die Versicherungswelt diese Tätigkeit dennoch als gewerblich. Das bedeutet, dass es in versicherungstechnischer Hinsicht keinen Unterschied macht – wer kurzzeitig vermietet, wird als gewerblicher Vermieter eingestuft.

Lediglich bei der langfristigen Vermietung bleibt es möglich, als privater Vermieter zu agieren. 

So sicherst du deine Kurzzeitvermietung ab - Experteninterview mit Florian Ehrlich aus Mainz
So sicherst du deine Kurzzeitvermietung ab - Experteninterview mit Florian Ehrlich aus Mainz

Kannst du uns erklären, was genau hinter "Airsurance" steckt und wie diese Art von Risikomanagement Vermietern hilft, ihre Immobilien besser abzusichern?

Gerne. Im Kern handelt es sich bei -Airsurance- um unsere umfassende Dienstleistung, die wir als ein 360-Grad-Paket für unsere Kunden entwickelt haben. 

Dieses Rundum-Sorglos-Paket bedeutet für uns nicht nur, die passenden Versicherungen auszuwählen, um die Immobilien bestmöglich abzusichern, sondern auch im Schadensfall als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. 

Dabei geht es um mehr als nur die Schadensmeldung – wir prüfen gemeinsam mit unseren Kunden, ob es sinnvoll ist, den Schaden überhaupt bei der Versicherung einzureichen. Es könnte beispielsweise besser sein, Airbnb mit ins Boot zu holen, den Gast in Regress zu nehmen oder den Eigentümer bei bestimmten Schäden einzubeziehen. So könnte etwa bei einem Rohrbruch die Gebäudeversicherung des Eigentümers relevant sein, während die eigene Versicherung möglicherweise nicht betroffen ist.

Diese umfassende Betreuung und Beratung im Schadensfall ist einer unserer wesentlichen USPs. Da wir uns auf die Beratung von Kurzzeitvermietern spezialisiert haben, verfügen wir über fundierte Kenntnisse in diesem Bereich und wissen genau, wie Schadensfälle korrekt und effizient eingereicht werden. Wir unterstützen unsere Kunden dabei, das Risiko für ihre Immobilien bestmöglich zu managen.

Darüber hinaus umfasst unser 360-Grad-Paket auch viele weitere Aspekte, die für Kurzzeitvermieter relevant sind, insbesondere dann, wenn sie parallel noch in einer Festanstellung tätig sind. Themen wie Krankenversicherung, Vermögensaufbau, Finanzströme oder Rücklagenbildung werden häufig übersehen, gewinnen aber schnell an Bedeutung. Wir zeigen unseren Kunden auf, wie sie clever Steuerrücklagen bilden, Steuervorteile nutzen und generell ihre Finanzen effizient strukturieren können.

Hierfür arbeiten wir mit einem breiten Expertennetzwerk zusammen, um unseren Kunden in all diesen Bereichen bestmöglich zur Seite zu stehen. Nicht alles stammt aus meiner Feder, aber ich bin ein starker Befürworter der Zusammenarbeit mit Fachleuten, um ein umfassendes Servicepaket bieten zu können.

Versicherungen für Ferienwohnung und Ferienhaus - Florian Ehrlich
Florian Ehrlich - Deine Airbnb Absicherung

Airbnb bietet mit "AirCover" einen gewissen Schutz für Gastgeber. Wie unterscheidet sich dieser Schutz von dem, was professionelle Versicherungsanbieter wie du bieten?

Grundsätzlich liegt der Unterschied darin, dass ‘AirCover’ ein Produkt ist, das Airbnb entwickelt hat, um bis zu einem bestimmten Schwellenwert Unterstützung zu bieten. Dies kann beispielsweise bei kleineren Vorfällen hilfreich sein. Ein gutes Beispiel dafür wären erhöhte Reinigungskosten, etwa durch das Rauchen eines Gastes in der Wohnung.

Ich bezeichne “AirCover for Hosts” von airbnb gerne als eine Art Basisabsicherung für Gastgeber. Es bietet einen soliden, jedoch begrenzten Schutz. Darüber hinaus gibt es jedoch zahlreiche Risiken, die “AirCover for Hosts” nicht abdeckt. 

Zum einen ist es nicht ausreichend, da viele Gastgeber nicht ausschließlich über Airbnb vermieten. Zum anderen bietet es keinen umfassenden Schutz bei größeren Personenschäden, also in Fällen, in denen einem Gast etwas Schwerwiegendes zustößt. Auch einen Rechtsschutz kann “AirCover” nicht bieten.

Daher ist es lediglich ein Teil des gesamten Risikoprofils eines Vermieters, aber eben nur ein Teil. Aus diesem Grund nenne ich es liebevoll die “Basisabsicherung, die in vielen Bereichen sinnvoll ist, jedoch keinesfalls die vollständige Absicherung eines Vermieters ersetzt.”

Hat Booking eigentlich ein Äquivalent zu Aircover von Airbnb? Oder / Booking.com bietet keinen direkten Schutz wie AirCover. Was würdest du Vermietern raten, die über Booking.com vermieten und auf der Suche nach einer ähnlichen Absicherung sind?

Obwohl Booking.com kein direktes Äquivalent zu AirCover anbietet, gibt es mittlerweile dennoch einige Schutzmechanismen.

So bietet Booking.com inzwischen eine gewisse Haftpflichtversicherung an sowie die Möglichkeit, Kautionen zu verwalten, falls Vermieter dies wünschen.

Grundsätzlich gilt jedoch, unabhängig davon, über welche Plattform – sei es Booking.com, Airbnb, Monteurzimmer.de oder andere – vermietet wird, dass ich stets zu einer umfassenden Absicherung rate.

Dazu zählen insbesondere eine Betriebshaftpflichtversicherung, eine Inhaltsversicherung und im Zweifel auch ein Rechtsschutz.

Für größere Vermieter, die mit vielen Daten arbeiten, könnte es sinnvoll sein, zusätzlich über eine Cyberversicherung nachzudenken. Dieses Thema kann bei Bedarf zu einem späteren Zeitpunkt detaillierter erörtert werden. Diese Absicherungen, die häufig bei Arbitrage-Vermietungen Anwendung finden, lassen sich auch auf Eigentümer übertragen.

Letztere haben zudem die Möglichkeit, Einfluss auf die Gebäudeversicherung zu nehmen und sollten zusätzlich eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht abschließen, um optimal abgesichert zu sein.

Was sind die häufigsten Fehler, die Vermieter in Bezug auf Versicherungen machen, wenn sie ihre Ferienimmobilien vermieten?

Die häufigsten Fehler, die Vermietern unterlaufen, sind (1) entweder, sich gar nicht um die Versicherungsthematik zu kümmern oder (2) erst dann, wenn das sprichwörtliche Kind bereits in den Brunnen gefallen ist. Das bedeutet, dass die Immobilie zwar über eine grundlegende Versicherung verfügt, sich der Vermieter jedoch nicht intensiv damit auseinandergesetzt hat. Im Schadensfall stellt man dann oft fest, dass die Versicherung nicht zahlt.

Ein drittes Szenario, (3) das ebenfalls häufig vorkommt, ist, dass man sich bei der Absicherung ausschließlich auf den langjährigen Berater oder Vermittler verlässt – jemanden, den man vielleicht schon seit 15 Jahren kennt und der immer die Versicherungen abgewickelt hat, jedoch womöglich wenig Erfahrung mit den speziellen Anforderungen von Ferienimmobilien bzw. Kurzzeitvermietung hat.

Ich nenne diese Art von Beratern gerne ‘Bauchladenmakler’. Oft können sie nur ein Produkt einer bestimmten Versicherungsgesellschaft anbieten, weil sie an diese gebunden sind, oder, selbst wenn sie als unabhängige Makler agieren und mehrere Optionen zur Verfügung stellen, fehlt ihnen die nötige Expertise. 

Sie wissen möglicherweise nicht, welche Versicherungsgesellschaften sie anfragen müssen, oder worauf es bei Ferienimmobilien wirklich ankommt – wie etwa der Schutz vor mutwilliger Sachbeschädigung in der Inhaltsversicherung. Diese Unkenntnis führt oft dazu, dass wichtige Aspekte und Deckungsgrenzen übersehen werden, was letztlich vermeidbare Fehler nach sich zieht.

Solche Fehler lassen sich jedoch leicht verhindern, wenn man frühzeitig auf die richtige Beratung und Absicherung setzt.

Kannst du uns ein oder zwei reale Fallbeispiele nennen, bei denen Vermieter aufgrund fehlender oder unzureichender Versicherung in Schwierigkeiten geraten sind?

Gerne!

Ein Kunde von mir aus Norddeutschland hatte zuvor die Beratung eines anderen Versicherungsvermittlers in Anspruch genommen.

Dieser hatte ihm jedoch einen unzureichenden Deckungsschutz in der Inhaltsversicherung vermittelt. Das Problem entstand, als die Nachbarin des Kunden in ihrem Zuhause versuchte, mit Propangas zu kochen – eine an sich schon äußerst riskante Entscheidung.

Das Resultat war katastrophal: Das gesamte Mehrfamilienhaus, in dem sich auch die vier Ferienwohnungen meines Kunden befanden, brannte bis auf die Grundmauern ab.

Ein solches Gebäude lässt sich natürlich nicht in wenigen Monaten wiederaufbauen. Darüber hinaus führte der Brand zu einem erheblichen Ertragsausfall, da die Ferienwohnungen im Monat insgesamt rund 10.000 Euro Umsatz generierten. Aufgrund der falsch gewählten Versicherungssumme in der Inhaltsversicherung erhielt der Kunde jedoch nur einen Bruchteil der Entschädigung – am Ende wurden ihm lediglich 2,5 Monatsraten des entgangenen Umsatzes erstattet.

Hätte der Kunde von Beginn an eine adäquate Absicherung mit den richtigen Versicherungssummen gewählt, wäre ihm weitaus mehr erstattet worden. 

Dieses Beispiel nutze ich häufig in meinen Beratungen, um zu verdeutlichen, wie entscheidend es ist, die Versicherungssummen sorgfältig zu wählen und im schlimmsten Fall auch die großen Schäden angemessen abgedeckt zu haben.

Wie kann eine umfassende Versicherung Vermietern helfen, schneller und nachhaltiger zu skalieren?

Gute Frage!

Zum einen haben meine Kunden, die unser Paket in Anspruch nehmen, den Vorteil, dass sie sich keine Sorgen um Schadensfälle machen müssen. Sobald ein Schaden auftritt, können sie ihn mir ganz unkompliziert per WhatsApp oder E-Mail melden. Ich übernehme dann die gesamte Schadensabwicklung, von der Einreichung bis hin zur Kommunikation mit der Versicherung.

Sollten rechtliche Fragen auftauchen, stehen wir mit unserem Expertennetzwerk zur Seite, das unter anderem aus spezialisierten Rechtsanwälten und Versicherungsberatern besteht. Diese Experten bieten auch tiefergehende rechtliche Beratung, falls notwendig.

Dank dieser Unterstützung müssen sich Vermieter weniger mit den Risiken und Herausforderungen der Schadensregulierung beschäftigen. Im Falle eines Wasserschadens, Brandschadens oder einer fälligen Kaution können sie darauf vertrauen, dass der finanzielle Verlust durch die Versicherung abgedeckt wird. Dadurch entstehen keine größeren finanziellen Lücken, und sie können ihr Geschäft kontinuierlich weiterentwickeln, ohne durch unvorhergesehene Ereignisse zurückgeworfen zu werden.

Ein weiterer Aspekt, der zur schnellen und nachhaltigen Skalierung beiträgt, ist die Nutzung von Mietkautionsbürgschaften. Viele Vermieter greifen auf diese Möglichkeit zurück, da sie ihnen zusätzliche finanzielle Flexibilität bietet, was wiederum das Wachstum erleichtert.

Die Inhaltsversicherung schützt das Inventar deiner Ferienwohnung und kommt auch für Ertragsausfälle auf
Die Inhaltsversicherung schützt das Inventar deiner Ferienwohnung und kommt auch für Ertragsausfälle auf

Welche Versicherungsprodukte sollten Vermieter unbedingt in Betracht ziehen, wenn sie ihre Immobilien auf Plattformen wie Airbnb, Booking.com oder direkt über eine eigene Website anbieten?

1. Haftpflichtversicherung für Kurzzeitvermietung

Zunächst einmal ist die Haftpflichtversicherung, in Form einer Betriebshaftpflicht, essenziell. Sie schützt den Vermieter vor Haftpflichtansprüchen, sei es seitens der Gäste oder, bei Arbitragevermietungen, auch von Seiten des Eigentümers. Die Betriebshaftpflicht ist also der erste grundlegende Baustein.

2. Inhaltsversicherung für Kurzzeitvermietung

Ein weiteres unverzichtbares Produkt ist die Inhaltsversicherung. Sie schützt das Inventar der Wohnung und kommt auch für Ertragsausfälle auf, wenn die Immobilie beispielsweise aufgrund eines Wasserschadens über mehrere Monate nicht vermietet werden kann und somit Umsätze ausbleiben. Gerade in solchen Fällen zahlt sich diese Absicherung aus.

3. Cyberversicherung für Kurzzeitvermietung

Sobald ein Vermieter jedoch mehrere Ferienwohnungen betreibt – ich empfehle dies ab der vierten oder fünften Wohnung – sollte auch eine Cyberversicherung in Betracht gezogen werden. Diese schützt vor den Risiken, die durch den Umgang mit sensiblen Daten entstehen können.

In Deutschland gibt es das Meldegesetz, nach dem Vermieter bestimmte Daten ihrer Gäste speichern müssen, darunter auch Ausweisdaten oder möglicherweise Kreditkarteninformationen.

Wenn mit diesen Daten etwas passiert, ist der Schaden enorm, und eine Cyberversicherung hilft, sowohl präventiv als auch im Ernstfall, diese Risiken zu managen.

4. Rechtsschutzversicherung für Kurzzeitvermieter

Ein weiteres wichtiges Versicherungsprodukt ist die Rechtsschutzversicherung. Ob sie notwendig ist, sollte jedoch individuell geprüft werden, da sie nicht in jedem Fall wirtschaftlich sinnvoll ist. Bei vielen Ferienwohnungen können die Kosten schnell ansteigen, und leider bieten viele Rechtsschutzversicherer keine umfassende Deckung für alle Aspekte des Vermietergeschäfts an. Oft ist nur der Betrieb oder das Büro abgesichert, aber nicht die einzelnen Ferienwohnungen. Daher ist es wichtig, den Rechtsschutz im Detail zu prüfen, um sicherzustellen, dass er den benötigten Umfang abdeckt.

5. Mietkautionsbürgschaft bei Airbnb-Arbitrage (rent2rent)

Für Vermieter, die Arbitragevermietung betreiben, spielt die Mietkautionsbürgschaft ebenfalls eine wichtige Rolle. Sie ermöglicht es, die Kaution nicht in bar hinterlegen zu müssen, sondern in Form einer Bürgschaft. Der Eigentümer erleidet dadurch keinen Nachteil, während der Arbitragevermieter das Geld flexibel für andere Zwecke nutzen kann.

Wie unterscheidet sich das Risikomanagement bei der Kurzzeitvermietung von klassischen Langzeitvermietungen?

Das Risikomanagement in der Kurzzeitvermietung habe ich bereits angesprochen. 

In diesem Kontext ist zu beachten, dass man sofort als gewerblicher Vermieter gilt, was den Bedarf an gewerblichen Versicherungen nach sich zieht. Durch den häufigeren Mieterwechsel in der Kurzzeitvermietung besteht zudem ein erhöhtes Risiko im Vergleich zur klassischen Langzeitvermietung, zumindest in Bezug auf bestimmte Aspekte wie Schadensfälle.

In der klassischen Langzeitvermietung spielt der Vermieterrechtsschutz eine größere Rolle und ist oft sinnvoller. Hier habe ich als Vermieter in der Regel auch die Möglichkeit, meinen Mietern bestimmte Versicherungen zu empfehlen, jedoch ohne sie rechtlich dazu verpflichten zu können. 

Es ist nicht zulässig, den Abschluss bestimmter Versicherungen zur Bedingung für den Mietvertrag zu machen.

In der gewerblichen Kurzzeitvermietung habe ich hingegen mehr Gestaltungsfreiheit. Da es sich um einen gewerblichen Mietvertrag handelt, kann ich als Eigentümer bestimmte Versicherungen als Voraussetzung für die Vermietung festlegen und dies vertraglich verankern. Diese Flexibilität bietet mir die Möglichkeit, das Risiko besser zu managen und zusätzliche Sicherheiten einzufordern.

Welche Rolle spielt die Haftpflichtversicherung für Gastgeber, und gibt es hier spezielle Anforderungen oder Empfehlungen für Kurzzeitvermieter - gewerblich wie auch privat?

Die Haftpflichtversicherung nimmt eine äußerst zentrale Rolle ein, da sie nicht nur den Gastgeber schützt, sondern auch dem Eigentümer eine wichtige Sicherheit in Bezug auf Mietsachschäden bietet. Darüber hinaus verhindert sie, dass der Vermieter in ein finanzielles Desaster gerät, das durch unerwartete Schadensfälle entstehen kann. 

Oft wird nicht bedacht, wie schnell es zu solchen Vorfällen kommen kann – etwa wenn sich ein Gast verletzt, weil im Winter die Treppe nicht ausreichend beleuchtet ist und er stolpert, in der Badewanne ausrutscht oder sich an einem unsicheren Gegenstand wie einem herausstehenden Nagel verletzt. Solche kleinen und großen Unfälle können schwerwiegende Konsequenzen haben.

Aus diesem Grund ist die Haftpflichtversicherung eine der wichtigsten Absicherungen für jeden Gastgeber. Besondere Anforderungen bestehen darin, sicherzustellen, dass der Tarif auf die spezifischen Risiken der Kurzzeitvermietung abgestimmt ist. 

Nicht jede Betriebshaftpflichtversicherung, nur weil sie so genannt wird, erfüllt automatisch die Anforderungen einer Kurzzeitvermietung. Daher ist es essenziell, die Versicherungsbedingungen sorgfältig zu prüfen oder sich von einem Experten beraten zu lassen.

Für Kurzzeitvermieter, die immer gewerblich tätig sind – auch wenn die steuerliche Handhabung anders sein mag – ist eine Betriebshaftpflichtversicherung unerlässlich. 

Es gibt allerdings einige Ausnahmen: Wer ganz neu in die Kurzzeitvermietung einsteigt, könnte feststellen, dass bestimmte Privathaftpflichtversicherungen Umsätze bis zu 30.000 bis 50.000 Euro pro Jahr sowie die erste oder zweite Ferienwohnung mitversichern. Diese Klauseln sind jedoch oft begrenzt und erfordern eine genaue Prüfung, da der Schutz über einen bestimmten Umsatz hinaus entfällt.

Im Zweifelsfall ist eine doppelte Absicherung – durch eine private und eine gewerbliche Haftpflichtversicherung – nicht unbedingt ein Nachteil, da die Kosten in der Regel überschaubar bleiben. Die Haftpflichtversicherung ist somit ein unverzichtbares Thema für jeden Gastgeber.

Risikomanagement für Ferienwohnung und Ferienhaus
Risikomanagement für Ferienwohnung und Ferienhaus

Wie sieht die Zukunft des Risikomanagements in der Kurzzeitvermietung aus? Gibt es neue Trends oder Entwicklungen, die Vermieter im Auge behalten sollten?

Angesichts der zunehmenden Digitalisierung wird die Bedeutung der Cyberversicherung in den kommenden Jahren voraussichtlich erheblich zunehmen.

Diese Form der Absicherung wird eine immer zentralere Rolle spielen, insbesondere im Hinblick auf den Schutz sensibler Daten und den Umgang mit Cyberangriffen. Daher sehe ich die Cyberversicherung als ein unverzichtbares Element des Risikomanagements, das künftig stark an Bedeutung gewinnen wird.

Ein Trend, den ich bereits beobachte, ist die zunehmende Offenheit der Versicherungsunternehmen, sich mit den speziellen Bedürfnissen der Kurzzeitvermietung auseinanderzusetzen.

Im Vergleich zu 2018, als ich mit diesem Thema begann, haben sich die Versicherer deutlich weiterentwickelt und bieten nun umfassendere Lösungen an. Diesen Fortschritt werden wir selbstverständlich auch kontinuierlich an unsere Kunden weitergeben.

Wie erwähnt, ist die Cyberversicherung für gewerbliche Kurzzeitvermieter absolut entscheidend. Es gibt zwar auch Angebote für Privatpersonen, doch diese sind in der Regel nicht notwendig, da entsprechende Risiken häufig bereits in modernen Hausratversicherungen abgedeckt sind.

Neben dem Fokus auf Cybersecurity sehe ich einen weiteren Trend im Agenturgeschäft. Immer mehr Agenturen bieten inzwischen spezielle Versicherungslösungen für Co-Hosts und Eigentümer an.

Dies eröffnet zusätzliche Optionen für Vermieter, die sich umfassend absichern möchten und ist ein Bereich, den man sich in den kommenden Jahren ebenfalls genauer anschauen sollte.

PITCH hard, dont be shy:

Wie kann man mit dir zusammenarbeiten – wie kann man am besten mit dir in Kontakt treten, Florian?

Du hast mehrere einfache Möglichkeiten, um mit mir in Kontakt zu treten. Du kannst mich über meine Webseite erreichen, mir eine WhatsApp-Nachricht schicken, eine E-Mail schreiben oder mir eine Direktnachricht auf Instagram senden. Ich bin auf den meisten Plattformen vertreten, sodass der Kontakt ganz unkompliziert hergestellt werden kann.

Im nächsten Schritt vereinbaren wir dann ein kurzes Telefonat, in dem wir über deine aktuelle Situation sprechen und gemeinsam herausfinden, wie ich dich am besten unterstützen kann. Dabei bin ich immer ehrlich und direkt – es macht nicht immer Sinn, mit jedem Vermieter zusammenzuarbeiten, nur weil er in der Kurzzeitvermietung tätig ist. Oft reicht schon ein klärendes Gespräch, um erste Fragen zu beantworten.

Trotzdem freue ich mich immer, neue Kurzzeitvermieter in meiner Kundenliste begrüßen zu dürfen. Ich freue mich auf deine Kontaktaufnahme und hoffe, dass du aus diesem Interview einige wertvolle Einblicke mitnehmen konntest.

Liebe Grüße, viel Erfolg und bis bald!

Kontakt zu Florian Ehrlich:

Interview geführt vonJacek Poplawski

Foto Credit: Florian Ehrlich

Jacek Poplawski

Jacek ist ein ehemaliger Booking.com-Mitarbeiter und Gründer von Fewolino. Er ist auf Online-Marketing im Kontext der Kurzzeitvermietung, Business Development und SEO spezialisiert.

Seit 2019 helfen Agnes & Jacek FEWO-Vermietern, online mehr Sichtbarkeit zu erzielen, eine starke Marke aufzubauen und sich unabhängiger von großen Buchungsportalen zu positionieren.

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